Diese Theoriewerkstatt findet im Rahmen des Seminars „Kolonialität der Natur - Planetare Gerechtigkeit, Umweltrassismus und imperiale Lebensweisen“ an der Universität Bielefeld statt.
In ihr wird es darum gehen, den Gerechtigkeitsbegriff neu zu bestimmen, so dass er den Ansprüchen möglichst aller Menschen und nicht-menschlichen Lebewesen gerecht wird. Die Fokussierung des Planetaren stellt in Rechnung, dass der Mensch zu einer geophysikalischen Kraft geworden ist, die dabei ist, die Lebensbedingungen so grundlegend zu verändern, dass die langfristige Bewohnbarkeit des Planeten teilweise oder ganz bedroht ist.
Gleichwohl ist nicht der Mensch an sich das Problem, da Menschen, Unternehmen und Staaten in sehr unterschiedlicher Weise für die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen verantwortlich sind. Auch sind bei weitem nicht alle Menschen gleichermaßen durch die Klimakatastrophe, durch das Artensterben und durch die globale Vermüllung gefährdet und bedroht. Dies gilt es zu immer zu berücksichtigen, wenn es um Fragen der Gerechtigkeit und der Verantwortung geht.
Die Ausbildung eines planetaren ökologisch-sozialen Bewusstseins dient zum einen dazu, die zahlreichen Interdependenzen, Rückkoppelungen und Wechselwirkungen von Menschen, Natur und Materie zu berücksichtigen. Zum anderen geht es darum, den Geltungsbereich von moralischen Normen, Verantwortung und Gerechtigkeitsprinzipien so zu erweitern, dass auch mehr-als-menschliche Lebensformen einbezogen werden und als moralische Subjekte Anerkennung finden können.
Planetare Gerechtigkeitsfragen stellen sich aber auch in Bezug auf die Lebenssituationen besonders verletzbarer und marginalisierter Gruppen, wie Geflüchtete, BIPoC und arme Menschen.
Nach einem Input zu den Konturen eines planetaren Gerechtigkeitskonzepts werden die Teilnehmer*innen die Gelegenheit haben, ihre Perspektiven zu dem Thema einzubringen und die Idee einer planetaren Gerechtigkeit zu diskutieren.
Das sechstägige Festival "DenkenFühlenHandeln - Ein Zukunftsfestival für planetarische Gerechtigkeit“ widmet sich der Frage, wie planetar gedacht, gefühlt und gehandelt werden kann. Die Vorbereitung des Festivals und damit das Festival selbst ist konzipiert als offenes Projekt, an dem teilzunehmen alle eingeladen sind, die an der Frage planetarer Gerechtigkeit interessiert sind und sich mit ihren Fragen, Ideen und Anliegen beteiligen möchten.
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
---|---|---|---|---|---|
einmalig | Mi | 14:00-18:00 | B2-206 | 02.07.2025 |
Es können keine Leistungspunkte/ECTS erworben werden.