Das Seminar widmet sich einem Grundproblem des geistes- und sozialwissenschaftlichen Denkens, das heute auch politisch bedeutsam geworden ist: der spätestens seit der Aufklärung im 18. Jahrhundert zentralen Frage, ob Differenzen zwischen Menschen, Kulturen und Religionen durch universale Ideen und Normen einer gemeinsamen ‚Menschheit‘ überbrückt bzw. fundiert werden können. Ausgangspunkt und Zentrum des Seminars (auch vieler aktuell geführter gesellschaftstheoretischer Diskussionen) ist ein Buch von Omri Boehm: „Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität“ (2022). Wir möchten uns dem Thema aus historisch-literarischen, literaturwissenschaftlichen, theoretisch-philosophischen und soziologischen Perspektiven nähern. Zu Beginn erfolgt eine kurze Einführung in die historische Epoche der Aufklärung: anhand der Lektüre von G.E. Lessings Drama „Nathan der Weise“ (1778) sowie Kants programmatischer Schrift „Was ist Aufklärung?“ (1783). Im Anschluss lesen wir Omri Boehms Text zusammen mit Hannah Arendt Rede zum Lessing-Preis: „Von der Menschlichkeit in finsteren Zeiten“ (1960). Zuletzt sollten wir noch einmal die Aktualität der Debatte um Universalismus, Aufklärungskritik, Menschenrechte und Eurozentrismus in den Blick nehmen: z. B. anhand eines Romans von Karl Ove Knausgard („Kämpfen“, 2017) und einer aktuellen Publikation von Nikita Dhawan: „Die Aufklärung vor Europa retten. Kritische Theorien der Dekolonisierung“ (2024).
Rhythmus | Tag | Uhrzeit | Format / Ort | Zeitraum | |
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wöchentlich | Do | 10-12 | X-E0-206 | 07.04.-18.07.2025
nicht am: 01.05.25 / 29.05.25 / 19.06.25 |
Die verbindlichen Modulbeschreibungen enthalten weitere Informationen, auch zu den "Leistungen" und ihren Anforderungen. Sind mehrere "Leistungsformen" möglich, entscheiden die jeweiligen Lehrenden darüber.
Studiengang/-angebot | Gültigkeit | Variante | Untergliederung | Status | Sem. | LP | |
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Studieren ab 50 |